Mittwoch, 5. August 2009

Zurück in Deutschland

Wir sind jetzt wieder zurück in Deutschland. Gestern Nacht gegen viertel vor eins sind wir in Köln/Bonn gelandet und mit dem Taxi nach Hause gefahren.
Auf der Rückreise hatten wir keine negativen Air Berlin Erlebnisse, da wir alle schweren Sachen, die auf dem Hinweg noch im Koffer waren, in meinen Wanderrucksack gepackt haben. Glücklicherweise wurde das Handgepäck nicht gewogen. Die Koffer lagen zusammen bei genau 40 kg :-). Im Flugzeug gab es dann wieder nur belegte Brötchen (neudeutsch: Sandwich), allerdings waren diesmal keine Nüsse enthalten ... ob jemand von Air Berlin meinen Blog gelesen hat? ;) ... ich glaube es ja nicht.
Auf jeden Fall habe ich jetzt gerade mal alle Berichte gepostet, die ich noch so geschrieben habe. Viel Spaß beim Lesen.
Ab demnächst werde ich hier mal über andere Wanderungen in Deutschland oder sonst wo berichten. Es muss ja kein "La Palma"-Blog sein.

02.08.2009 – There is a tunnel at the end of the light …

Nachdem es in den letzten Tagen einfach zu heiß war und uns die Vulkantour doch mehr zuschaffen gemacht hat, als wir erwartet hatten, haben wir erstmal keine Touren gemacht. Stattdessen haben wir uns auf einen Bade-/Hotelurlaub eingerichtet.
Heute sollte es dann – und war es letztlich auch – etwas kühler werden (ca. 27°C im Schatten, statt 31° - 32 °C). Wir haben deswegen sehr früh gefrühstückt und sind direkt nach Los Tilos gefahren, um gegen 9 Uhr dort das Allrad-Jeep-Taxi zu nehmen. Als wir gegen kurz vor 9 Uhr dort ankamen, war noch nichts los. Das Taxi kam erst gegen 9:20 Uhr (mittlerweile war auch ein anderes Paar aus unserem Hotel da – leider sprachen sie weder Englisch noch Deutsch und wir kein Spanisch, so ist das halt) und wir mussten bis circa viertel vor zehn warten, bis genug Personen für eine Fahrt da waren und es losgehen konnte. Der Spruch „Da hätte ich ja 45 Minuten länger schlafen können“ war da Gott sei dank nur ironisch gemeint …

Taxi für neun Wanderer hoch zu Casa del Monte

Die Fahrt hoch zum Ausgangspunkt Casa del Monte für unsere Tour zu den Quellen „Marcos y Cordero“ gestaltete sich zu Beginn abgesehen von der Sitzhaltung recht bequem. Irgendwann ging die Straße dann aber in einen „Pista“ über und mir wurde langsam bewusst, dass ich vor zwei Jahren auf der Delphin-Safari nicht umsonst seekrank geworden bin. Naja, bevor es ganz extrem wurde, kamen wir dann doch bei der „Casa del Monte“ an.
Von dort aus ging es an einem Kanal entlang Richtung Quellen. Am ersten Kanal konnte sich dann direkt meine neue Lenser P7 der Bewährungsprobe stellen, uns sicher durch die Tunnel zu leiten. Kurz und knapp: sie hat bestanden! Der Lichtkegel war schon sehr gut anzusehen und wir hatten keine Probleme den Weg und die Vorsprünge in der Decke zu erkennen.

Manche Tunnel waren nicht so hoch ...

So ging es durch mehrere Tunnel mit Längen von 20 bis 200 Metern bis zum letzten Tunnel vor den Marcos-Quellen. Hier hieß es „Regenkleidung an“, da es im Tunnel und am Ausgang so regnet, dass man quasi duschen kann.

Der Ausgang des letzten Tunnels
(hier tröpfelt es nur etwas, drinnen war es schlimmer)

An den Marcos-Quellen haben wir dann erstmal eine Rast eingelegt, alles getrocknet was nass geworden war und uns anschließend auf den Weg zu den Cordero-Quellen gemacht. Hierzu musste ein steiler Anstieg genommen werden und ein Tunnel durchquert werden.
An den Cordero-Quellen liegt der Cache "Fuentes" (GC405C), den ich eigentlich heben wollte. Leider hat das Terrain bzw. unsere Fähigkeiten dieses zu bewältigen da wohl etwas gegen gehabt. Der Anstieg zum Cache war dann doch so steil, dass wir diesen abgebrochen haben und uns auf den Weg Richtung Los Tilos gemacht haben.
Der Abstieg selber ging über gute 900 Höhenmeter und führte uns zunächst eine steile „Steintreppe“ hinab. Von da aus ging es dann durch das Bachbett des „Baranco del Aqua“ hinab bis zu einem Übergang zu einem Pfad an der Baranco-Wand. Der Pfad war ähnlich weit wie bei „La Cumbrecita“, allerdings ging es links und rechts steiler hoch bzw. runter. Ich war begeistert – meine Begleitung auch: nur eher im ironischen Sinne.
Irgendwann kamen wir dann zu einem Punkt, an dem der Nadelwald in Lorbeerwald überging und die Wanderung mehr und mehr im Schatten verlief, was aufgrund der Hitze sehr angenehm war. Leider zog sich das Stück sehr lang und wir waren froh als wir auf den Forstweg Richtung Los Tilos kamen.
Vor unserem Weiterweg haben wir noch die Aussicht von „Espigón Atravesado“ in den Baranco genossen und ich habe mir glaube ich noch den Unmut einer halben Familie aufgehalst, weil ich der Mutter den Floh ins Ohr gesetzt habe, dass man von der Brücke, die den Übergang vom Pfad zum Forstweg bildet, einen tollen Blick in das Backbett hat, da dieses circa 15 bis 20 Meter unterhalb sei (nichts für Leute mit Höhenangst). Sie fand das toll – ihr Mann und die beiden Kinder nicht. Die drei sind also am Abzweig zu oben erwähntem Aussichtspunkt („Espigón Atravesado“) sitzen geblieben, die Mutter ist Richtung Brücke gestiefelt und wir sind losgezogen die nette Aussicht zu genießen. Der Vater sagte noch: „Das sind nur fünf Minuten bis zur Plattform.“ Wir waren in drei Minuten oben.


Aussicht von Espigón Atravasado

Als wir runterkamen folgende Szene:

Die drei saßen immer noch da und warteten auf die Frau/Mutter.
Vater: „Und waren es fünf Minuten?“
Christian: „Nein, es waren nur drei.“
Vater: „Na, ich bin nicht mehr so jung.“

Christian: „Und ich bin ja auch keine zwanzig mehr.“
Vater guckt doof.

Kurze Verabschiedung und die Wege trennen sich wieder.
Auf dem Weiterweg bekommt Christian die Frage: „Bist du dir sicher, dass man wirklich nur zehn Minuten bis zu der Brücke braucht? Die warten da bestimmt noch ein bisschen. Wir sind die Strecke bergab in vielleicht sieben Minuten gelaufen.“

Christian: „Ööh, im Wanderführer steht doch was von zehn Minuten.“
Christian holt den Wanderführer raus.
„Oh, hier stehen doch zwanzig Minuten bergauf. Da muss sie halt etwas schneller laufen.“


Wir sind dann etwas zügiger weiter gezogen und eine halbe Stunde später gegen ca. 17:30 Uhr am Parkplatz von Los Tilos angekommen.
Alles in allem war es ein sehr schöner Tag, dessen Erlebnisse leider nur von den Nachrichten über die zeitweise außer Kontrolle geratenen Waldbrände hier auf La Palma getrübt wurden.

27.07.2009 – Vulkane San Antonio und Teneguia (unterwegs im Süden)

Es war heute wieder extrem heiß. Da wir keine große Runde machen wollten und das auch nicht wirklich sinnvoll gewesen wäre, haben wir uns überlegt ein wenig im Bereich der Vulkane San Antonio und Teneguia zu laufen. Am Roque de Teneguia und am El Faro – beide liegen recht nah beieinander – liegen Caches, die darauf gewartet haben gehoben zu werden. Gehoben wurde nur „Hiking La Palma 2: TENEGUIA“ (GCNQXK), der Cache „Dos Faros“ (GCHT8C) jedoch nicht. Wie gesagt: es war zu heiß.

Blick auf den Teneguia

Wir hatten dummerweise auf dem falschen Parkplatz geparkt (am San Antonio) und mussten somit ein paar Höhenmeter mehr als geplant – so etwa 200 bis 250 Höhenmeter. Prinzipiell ist das nicht viel, allerdings ging es die ganze Zeit durch die Sonne im Lavasand (zwei Schritte vor, einer zurück). Am San Antonio wieder angekommen, sagte ein Blick auf das Thermometer 32°C im Schatten. So haben wir uns auch gefühlt.
Es ging also zurück ins Hotel. Dort haben wir dann geduscht, etwas gespielt und gegessen. Nach dem Abendessen haben wir dann noch den Cache „Vamos a la Playa“ (GC1P29P) gehoben.

26.07.2009 – La Zarza (unterwegs im Norden)

Gestern war ein eher ruhiger und halb verkorkster Tag. Erst haben wir lange geschlafen und dann sind wir nachmittags ein wenig herumgefahren. Wir wollten zum Kaktus-Park, der vor zwei Jahren wegen Umbauarbeiten geschlossen war und anschließend noch beim Cache „Tubo de Todoque“ (GC1N1RN) vorbei. Leider war der Kaktus-Park immer noch geschlossen (zwei Jahre – komisch …) und beim Weg zum Einstieg in die Lavaröhre haben 50% von uns gestreikt.
Heute hatten wir dafür einen sehr schönen Tag, auch wenn er geocachingtechnisch ebenfalls ernüchternd war – aber der Reihe nach.
Zuerst mussten wir eine ziemlich lange Strecke von Los Cancajos nach La Zarza fahren (siehe Karte). Auf dem Weg gibt es eine alte und eine neue Verbindungsstraße von Barlovento nach Santo Domingo (ehemals Garafia). Da die alte Straße zwar sehr sehenswert ist, aber durchaus auch sehr abenteuerlich (teils einspurig – schlecht bei Gegenverkehr) und vor allem sehr langsam zu fahren ist, wollten wir diese eigentlich auf dem Rückweg nehmen. Und da ist schon wieder der Informatikerkonjunktiv. Eh wir uns versahen, waren wir schon drauf auf der Straße (siehe Karte - von B nach C). Und wir waren uns einig: sie ist lohnenswert und abenteuerlich :-). Immerhin gab es an den meisten Stellen Leitplanken, sodass auf dem Beifahrersitz nicht zuviel Nervosität ausbrach und so konnten wir beide die Straße genießen.

Blick vom Aussichtspunkt an der alten Verbindungsstraße

Nachdem wir dann in La Zarza angekommen waren, haben wir direkt mit der Wanderung begonnen und uns den Kulturpark mit den Petroglyphen für später aufgespart. Es ging sofort hinab in ein urwaldartiges Tal mit mehreren Talkesseln. In diesen Talkesseln befanden sich Höhlen, in denen die palmerischen Ureinwohner (nennen wir sie mal so) gewohnt haben. Die Größe der Talkessel ist gigantisch. Auf einer Infotafel stand etwas davon, dass sie etwas von Kathedralen hätten – und es stimmt.

Talkessel

Kurz vor Ende der Urwaldtalwanderung kamen wir dann an die Cachelocation für den Cache „Hiking La Palma 8: LA ZARZA“ (GC1H88F). Es war ein sehr netter Platz mit annähernd 100 möglichen Verstecken. Bei einer Ungenauigkeit des GPS-Empfangs von +/- 15 Metern im „Urwald“ war es ohne Hilfe fast unmöglich das Dingen zu finden. Die verschlüsselte Hilfe in der Cachebeschreibung sagte uns nur, dass wir auf das Spoiler-Foto schauen sollten. Hätten wir gerne getan, wenn wir es dabei gehabt hätten. Nach einer halben Stunde suchen, haben wir dann aufgegeben.
Wieder am Kulturpark angekommen, haben wir uns noch das Museum und die Petroglyphen angesehen, die schon sehr beeindruckend waren (siehe Bild).

Petroglyphen

Anschließend fuhren wir noch nach Santo Domingo (Garafia) um am alten Hafen den Cache „El Puertito“ (GCVCBN) zu heben. Als wir am Parkplatz ankamen, war der Wind so heftig, dass wir keine Cappys tragen konnten. Trotzdem haben wir uns aufgemacht, den Abstieg zum Hafen über einen Trampelpfad zu nehmen. Auf einem Kamm war der Wind dann so stark, dass es mich beinahe umgerissen hat. Ich musste mich hinhocken und gebückt hinter die vorherige Felswand zurücklaufen. Ein Weitergehen war uns an dieser Stelle zu gefährlich, sodass wir auch diesen Cache leider liegen lassen mussten.

Blick vom Parkplatz am Hafen von Santa Domingo (Garafia)